BlackBerry, einer der Pioniere im Bereich Mobilfunk, wird zukünftig keine Hardware mehr produzieren. Das Unternehmen zieht sich jedoch nicht komplett zurück, sondern wird noch Software für Smartphones produzieren und diese im Lizenzmodell an gewerbliche Kunden verkaufen. Die Produktion der Hardware wird jedoch nicht komplett aufhören. Das Unternehmen PT Tiphone Mobile aus Indonesien wird nach aktuellem Stand die Produktion übernehmen. Von BlackBerry kommt dann nur noch Betriebssystem für die Hardware.
Der Schritt kommt nicht ganz überraschend. BlackBerry hat in 2016 bisher über 300 Millionen US Dollar Verlust gemacht. Der Marktanteil ist weltweit auf nur noch 0,1% gesunken. Das Unternehmen lebte zuletzt nur noch von Bestandskunden – neue Kunden kamen fast gar nicht mehr hinzu.
BlackBerry gilt als der Erfinder des Smartphones. Lange Jahre bevor Apple und Samsung den Markt für Smartphones erobert haben, war das kanadische Unternehmen das erste, mit dem man problemlos seine E-Mails von unterwegs abrufen konnte.
Im Jahr 1999 kam der erste BlackBerry auf den Markt und war eine technische Sensation. Neben der Tatsache, dass man seine E-Mails abrufen konnte war auch das Schreiben von SMS und E-Mails mit der physischen Volltastatur komplett neu. Plötzlich dauerte es nicht mehr gefühlte Ewigkeiten, bis eine E-Mail getippt war. Das kanadische Unternehmen konnte seinen Marktanteil stetig ausbauen. Höhepunkt war das Jahr 2009, wo der Marktanteil ca. 20% des Gesamtmarkts betrug. Der rasante Abstieg kam dann durch die Verbreitung von Apple und Samsung Smartphones, die es nach und nach auch in die geschäftliche Welt geschafft haben. BlackBerry hielt stets an der physischen Tastatur fest, verlor jedoch gegenüber den anderen Smartphone-Hersteller sukzessive an Attraktivität. Nicht zuletzt durch fehlende Apps für das BlackBerry-Betriebssystem, wurden die Endgeräte weniger nachgefragt.
Es bleibt abzuwarten, wie sich die Firma zukünftig entwickelt. Die Börse reagierte jedenfalls positiv auf diese Meldung, wobei die Aktie danach deutlich nachgab (-10%). Ob sich BlackBerry als Nischenanbieter im Bereich Mobilfunk halten wird, kann man heute noch nicht sagen. Fakt ist, dass sich auch in Deutschland die meisten größeren Kunden vom Mobilfunk-Pionier abgewendet haben und ein Comeback eher unwahrscheinlich ist.
A&TA berät Sie gerne, unabhängig davon, ob Sie BlackBerry im Unternehmen nutzen und eventuell auf andere Smartphones wechseln möchten und wir Sie beim Mobilfunkmanagement der Endgeräte unterstützen dürfen.